Brand-Building und Sales-Activation im richtigen Verhältnis

Die richtige Balance zwischen kurz-und langfristigen Marketing-Strategien zu finden, ist schwierig. Viele Werbemechanismen, die kurzfristig funktionieren, können einer Marke langfristig sogar schaden. Und viele der Dinge, die den langfristigen Erfolg fördern scheinen kurzfristig nicht die benötigten Ergebnisse zu erzielen.

Brand-building and sales activation work over different timescales

Studien zeigen, dass Unternehmen, die Investitionen in den Markenaufbau und die Markenaktivierung im Verhältnis von 60:40 einsetzen, besonders erfolgreich sind.

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“Brand building is more important in a digital world than it is in the old economy”

Les Binet Head of Effectiveness at adam&eveDDB

 

Quelle: Les Binet und Peter Field, Media in Focus: Marketing Effectiveness in the Digital Era, IPA

Sales leidet massiv, wenn Werbung lange ausgesetzt wird

Eine Studie des Ehrenberg Bass Institute untersucht anhand von Marken aus dem Spirituosen-Segment, welche Folgen es für Marken hat, wenn sie längere Zeit nicht in reichweitenstarken Medien werben.

Betrachtet wird der Sales Index nach Jahren ohne Werbung. Nach einem Jahr ohne Werbung war der Sales Index im Durchschnitt 16 Prozent niedriger war als im vorangegangenen beworbenen Jahr. In jedem weiteren Jahr ohne Werbung sinkt der mittlere Verkaufsindex weiter unter das Basisjahr.

Nach zwei Jahren ohne Werbung waren die Umsätze im Durchschnitt um 25 Prozent und nach fünf Jahren ohne Werbung um 58 Prozent niedriger als im Basisjahr.

Ø Sales Index nach Jahren ohne Werbung (Angaben in Indizes (100= Sales im Basisjahr))

Quelle: „When brands go dark“, Ehrenberg Bass Institute, 2020

Mit Branding-Kampagnen höhere Zuwächse erzielen

Branding-Kampagnen werden vorwiegend von sehr bekannten Marken eingesetzt, die über eine hohe Depotwirkung verfügen. Produktfokussierte Kampagnen kommunizieren dagegen eher neue und damit unbekannte Inhalte. Entsprechend verfügen sie über etwas schlechtere Ausgangsvoraussetzungen, was Depot und Aktivierungspotenzial anbelangt.

Das Kontaktoptimum liegt für produktfokussierte Kampagnen etwas höher – zwischen 4 und 5 Kontakten.

Gestützte Werbeerinnerung nach TV-Kontakten (Angaben in %)

Quelle: Mindmonitor Mindshare / SevenOne Media

Etablierte Marken benötigen weniger Kontakte

Wenn es eine Marke erst einmal geschafft hat, sich zu etablieren, sind weniger Werbekontakte notwendig, um eine gute Werbewirkung zu erzielen. Für neue Marken sind im Umkehrschluss mehr Kontakte nötig. Das Kontaktoptimum liegt für starke und etablierte Marken bei 4 Kontakten und bei neuen Marken bei 6 Kontakten.

Gestützte Werbeerinnerung nach TV-Kontakten (Angaben in %)

Basis: 21 neue Marken, 71etablierte Marken, 244 starke Marken, 2012 bis 2017
Quelle: Mindmonitor Mindshare / SevenOne Media

Weniger bekannte Marken sollten IHRE Produkte Zeigen

Wer erinnert werden möchte, sollte vor allem eines: sichtbar sein! Spots, in denen Produkt und Verpackung klar erkennbar sind, werden deutlich besser erinnert. Das gilt vor allem dann, wenn die Marke noch wenig bekannt ist.

Gestützte Werbeerinnerung (Angaben in %)



Basis: RTL Spottest 2018, alle Befragte.
Anzahl Spots v.l.n.r.: 121 / 268 / 10 – 81 / 153 / 7 – 40 / 115 / 3.

Starkes Branding steigert Generell den Umsatz

Auch ein starkes Branding wirkt sich positiv auf die Werbewirkung aus – vor allem der Umsatz profitiert.

Kurzfristige Umsatzsteigerung (Angaben in %)

 

Quelle: kantar Millward Brown Global Database

TV-Kampagnen lassen sich mit Addressable TV optimieren

Mit den Targetingmöglichkeiten von Addressable TV lässt sich ein TV-Kampagne weiter optimieren. So lassen sich gezielt Zuschauer adressieren, die bereits einen TV-Kontakt hatten, um sie mit tiefer gehenden Informationen zu versorgen. Genauso lassen sich Menschen adressieren, die noch keinen TV-Kontakt hatten, um die Nettoreichweite der Kampagnen zu erhöhen.

Gestützte Markenbekanntheit – OTC-Marke (Angaben in %)

Zahlreiche Cases zeigen, dass sich die Kontaktklassenoptimierung mit ATV auszahlt und die Wirkung der Kampagne verbessert werden kann.

Frage: Welche der folgenden Produkte kennen Sie, wenn auch nur dem Namen nach?


Basis: Erwachsene Nutzer des Connected TV-Angebots von ProSieben, Sat.1, kabel eins und sixx
Quelle: Seven.One Media

INCREMENTAL REACH UND ERHÖHUNG DER KONTAKTDOSIS mit ATV

Wie gut die Kombination aus klassischen Spot und ATV funktioniert, zeigt auch das Beispiel Mini: Die gestützte Markenbekanntheit des Mini Clubman fiel am höchsten aus, wenn die TV-Kampagne noch durch ATV optimiert wurde.

Gestützte Markenbekanntheit – Mini Clubman (Angaben in %)

Welche der folgenden Automodelle kennen Sie, wenn auch nur dem Namen nach?


Basis: Nutzer des Connected TV-Angebots von ProSieben, SAT.1, kabel eins und sixx
Quelle: Seven.One Media

ATV-Werbung Wird Detailliert Erinnert und Weckt Interesse

In einer experimentellen Studie zu ATV konnte El Cartel 2023 zeigen, dass ATV Spots im Verhältnis zu klassischen Spots besonders gut im Gedächtnis bleiben, was sich besonders in einer deutlich höheren Detailerinnerung (UDE) zeigte.

Quelle: El Cartel The Power of Adressable TV 2023.
Basis: Werbeerinnerung N=2019, Targeting N=292.

Mit Special Ads die Wirkung der TV-Kampagne verstärken

Der klassische TV-Spot im Werbeblock wirkt bereits sehr gut, doch mit Special Ads lässt sich die Wirkung noch verstärken. Special Ads punkten nicht nur mit ihrer höheren Reichweite, sie genießen auch ein besonders Aufmerksamkeit beim Zuschauer und werden daher besser erinnert.

Ungestützte Werbeerinnerung mit 2 Kontakten (Angaben in %)

Ergebnisse aus der Medienäquivalenzstudie zeigen, dass die Kombination aus unterschiedlichen Special Ads oder die Kombination aus Special Ad und klassischem Spot besonders in Erinnerung bleibt.

Frage: „Für welche Anbieter haben Sie während des Tests Werbung gesehen? Egal in welchem Medium.“

Quelle: Medienäquivalenzstudie, FACIT

Special Ads entsprechend ihrem Profil einsetzen

Special Ads lassen sich entsprechend ihrer Stärken gezielt einsetzen: Das Cut-In ist besonders innovativ, interessant und hochwertig, stößt aber nicht auf sehr hohe Sympathie bei den Zuschauern.

Stärken verschiedener Special Ad Formate

Mit Sympathie punktet dagegen das Sponsoring, das außerdem als sehr hochwertig, ansprechend und sinnvoll wahrgenommen wird. Implizit wird es auch als innovativ erlebt. Im Vergleich zu anderen Werbemitteln ist es aber weniger interessant.

Pre-Splits wirken sowohl implizit als auch explizit besonders innovativ. Placements haben vor allem implizit eine starke Wirkung während Advertorials und auch Cut-Ins eher explizit wirken.

„Welche dieser Eigenschaften treffen auf die Produkte der Marke besser zu?“ Skala 1-7
Basis: Personen 14-49 Jahre mit Affinität zum Produktbereich
Quelle: Psyma / SevenOne Media 2021

Mit Tag Ons starke Kaufimpulse setzen

Auch Tag Ons sind ein gebräuchliches Mittel der Kommunikation im Fernsehen. Sie steigern die Awareness und setzen vor allem starke Kaufimpulse, weil z.B. auf neue Produktvarianten oder auch aktuelle Angebote hingewiesen wird.

Awareness und Kaufbereitschaft bei Tag Ons (Angaben in %)

Basis: 716 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14-49 Jahre) in 71 Wellen
Quelle: psyma / SevenOne Media

Tandem-Spots bleiben stärker in Erinnerung

Tandem-Spots sind eine besondere Variante von Werbespots im klassischen Block. Ergebnisse aus einem Spottest zeigen, dass die ungestützte und gestützte Werbeerinnerung davon profitiert, wenn im Werbeblock ergänzend zum Basisspot ein Tandemspot eingesetzt wird. 

Werbeerinnerung für Basisspot in Alleinstellung und Tandem (Angaben in %)

Dabei lässt sich das Tandem sehr unterschiedlich gestalten. Je nach Variante kann die Wirkung sehr unterschiedlich ausfallen.

 

Quelle: Mission Wirkung: Optimale Spotgestaltung. Gemeinschaftsstudie von Screenforce und IP Deutschland – durchgeführt von Annalect

 

Stärken unterschiedlicher Tandem-Konzepte ausnutzen

Stärken der Tandemkonzepte (Uplift in % im Vergleich zum Basisspot)


Basis: n=200 Befragte
Quellen: Universität München / SevenOne Media

Spotlänge für Sympathie entscheidender als für Awareness

Ein wichtiger Hebel für die Werbewirkung ist die Kreation der Spots. Die Länge der Spots ist dabei nur ein Faktor. Hier zeigt sich, dass lange Spots nicht zwingend notwendig sind, um Awareness aufzubauen. Dazu reichen auch kurze Spots in hoher Frequenz aus. Lange Spots spielen vor allem dann ihre Stärken aus, wenn es darum geht, das Image von Marken zu schärfen und Marken beliebt zu machen.

Awareness, Likeability & Markensympathie (Angaben in %)

Awareness:

Basis: 716 Werbespots in 71 Wellen
Quelle: psyma / Seven.One Media

 

Likeability und Markensympathie:

Basis: 180 Werbespots
Quelle: Mediascore / Ad Alliance

Auf Die Richtige Gestaltung des Spots kommt es an

Basis: 666 TV-Spots (351 mit / 315 ohne Geschichte), (74 mit / 592 ohne überrraschende Elemente), (463 ohne / 203 mit Humor)
Quelle: Psyma / SevenOne Media

Die Tonspur: wichtige Rolle für die Wirkung

Die Tonspur spielt für die Wirksamkeit von TV-Spots eine große Rolle. So konnte in der Studie „Mapping the Impact“ festgestellt werden, dass Spots, die mit einer auffälligen Tonspur arbeiten, also z.B. Markenjingles oder gesprochene Slogans benutzen, der zusätzliche Uplift bei der freien Werbeerinnerung 13 Prozentpunkte ggü. Spots beträgt.

Ein vergleichbar hohes Wirkungsplus (+10 Prozentpunkte) gilt für Spots, die bekannte Songs auf der Tonspur einsetzen.

Uplift der freien Werbeerinnerung (Zuwachs (Uplift) nach Werbekontakt ggü. Kontrollgruppe in Prozentpunkten)

Quelle: Mapping the Impact / Screenforce 2023

Kreation und Nutzungssituation zusammenbringen

Fernsehnutzung ist nicht gleich Fernsehnutzung!

In der Studie „Mapping the Moods“ konnte aufgezeigt werden, dass sehr unterschiedliche Arten der Fernsehnutzung existieren, die alle sehr unterschiedliche Nutzungsmotive abdecken. In der daran anschließenden Studie „Mapping the Impact“ wurden vier typische Nutzungssituationen während des Fernsehens und der Zusammenhang zur Werbewirkung von Spots untersucht.

Dabei kam heraus, dass sich nicht nur die Nutzungsszenarien hinsichtlich ihrer Aufmerksamkeit leicht unterscheiden, sondern vor allem konnte gezeigt werden, dass das Zusammenwirken von bestimmten Nutzungssituationen und bestimmten kreativen Gestaltungsmerkmalen von Werbespots zu einem Wirkungsplus führt.


Quelle: Mapping the Impact / Screenforce 2023

Nutzungssituation nach Werbeziel auswählen

Die Studie „Mapping the Impact“ zeigte, dass Werbung in späteren Nutzungssituationen, in denen weniger Nebenbei-Beschäftigung anfällt, zwar tendenziell stärker erinnert wird, dafür wird die Werbung in diesen Situationen auch als unpassender und störender wahrgenommen. Geht es um die Spotpassung schneiden die früheren Nutzungsszenarien besser ab.

Quelle: Mapping the Impact / Screenforce 2023

Passung von Kreation & Nutzungssituation = Wirkungsplus
 


Quelle: Mapping the Impact / Screenforce 2023

Fazit

  • Marken, die Investitionen in den Markenaufbau und Aktivierung im Verhältnis von 60:40 einsetzen, sind besonders erfolgreich.
  • Special Ads punkten mit hoher Reichweiter uns besonderer Aufmerksamkeitsstärke. Sie sind die ideale Ergänzung zum klassischen Spot im Block.
  • Mit Addressable TV lassen sich Kontaktklassen optimieren für ein Plus an Wirkung.
  • Lange Werbepausen schaden der Marke, aber eine gleichmäßige Verteilung des Werbedrucks ist nur sinnvoll, wenn ein Mindestwerbedruck gewährleistet ist.
  • Kurze Spots in hoher Frequenz reichen, um Awareness aufzubauen. Zur Steigerung der Markensympathie oder für die Schärfung des Marken-Images sind längere Spots notwendig.
  • Humor, Überraschung, ein starkes Branding oder auch eine Geschichte steigern die Wirkung der Kampagne.
  • Die Fernsehnutzung erfolgt in den unterschiedlichsten Nutzungssettings, die sehr unterschiedliche Nutzungsmotive abdecken.
  • Werden Kreation und Nutzungssetting aufeinander abgestimmt, lässt sich ein Wirkungsplus erzielen.

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