Studie

Studie: Lineares Fernsehen bei News-Konsum vorne

Der Digital News Report 2023 von Reuters hat die Nachrichtennutzung der Deutschen untersucht. Es zeigte sich: Als verlässlichste Informationsquelle dient nach wie vor das Fernsehen.

 

Bild: iStock.

 

Nachrichten sind meist alles andere als erfreulich – insbesondere jetzt, wo Inflation, Ukrainekrieg und Klimawandel die Berichterstattung dominieren. Kein Wunder, dass viele diese Themen lieber ganz ausweichen. So versucht jeder Zehnte aktiv, Nachrichten zu vermeiden, 65 Prozent gelegentlich. Gleichzeitig ist aber jeder Zweite äußerst oder sehr an positiven oder lösungsorientierten Nachrichten interessiert.

 

Das sind Ergebnisse des Reuters Institute Digital News Report 2023, dessen deutsche Teilstudie vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg durchgeführt wurde. Insgesamt basiert die Studie auf 93.895 Befragten aus 46 Ländern auf sechs Kontinenten.

 

Doch auch, wenn die Themen oft bedrückend sind, sind News eine wichtige Informationsquelle. So lesen, schauen oder hören 43 Prozent regelmäßig die Inhalte etablierter Nachrichten; bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 46 Prozent. Dabei spielt das lineare Fernsehen die Hauptrolle: Für 43 Prozent der erwachsenen Internetnutzenden ist es weiterhin die wichtigste Nachrichtenquelle, für 39 Prozent sind es Nachrichtenangebote im Internet. Nur 14 Prozent finden Nachrichten hauptsächlich in den sozialen Medien.

 

Höchste Vertrauenswerte

 

Insbesondere die Hauptnachrichten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind auch im Jahr 2023 die beiden Angebote mit den höchsten Vertrauenswerten unter den ausgewählten Marken, die den Befragten bekannt sind.

 

Zudem sagen insgesamt 47 Prozent der erwachsenen Internetnutzenden in Deutschland, dass öffentlich finanzierte Nachrichtenmedien für sie persönlich relevant sind, und 52 Prozent erachten diese als wichtig für die Gesellschaft.

 

Wunsch nach verlässlichen Inhalten

 

Auch auf Plattformen wie WhatsApp, YouTube und Facebook werden Nachrichten konsumiert. Das Problem: 37 Prozent der erwachsenen Internetnutzenden sind besorgt, dass sie aufgrund stärker personalisierter Nachrichten andere wichtige Informationen verpassen könnten. 36 Prozent äußern die Sorge, eventuell gegensätzliche Meinungen zu verpassen. Als Reaktion auf algorithmische Personalisierung versucht knapp die Hälfte (49 %) der Befragten zumindest gelegentlich zu verändern, welche Nachrichten und Informationen sie auf Online-Plattformen sieht, indem sie etwa bestimmte Accounts blockiert oder stumm schaltet. Der meistgenannte Grund hierfür ist der Wunsch nach verlässlicheren Inhalten sowie nach vielfältigeren Perspektiven und Ansichten. Und die sind nach wie vor im linearen Fernsehen zu finden.

 

Weitere Informationen zur Studie gibt es hier